Rote Ikea-Kiste

Ersatzobjekt

Ersatzobjekt

Höhe:300 mm
Breite:320 mm
Konfektionsgröße:380 mm
Gewicht:1090 g
Farbe:rot
Material:massive Pappe, Stahl, [Originalgegenstand mit Fotos beklebt]
Handlungszeitraum:1990er Jahre
Herkunft:bei Ikea gekauft
Stiftung:3. Quartal 2019
Inventarnummer:19C09

Rote Ikea-Kiste

Ersatzobjekt

»Alles da rein, Klappe zu, weggeräumt, in dem großen trockenen Keller hatte ich ein Riesen-Regal, und dann stellte ich diese ganzen Kisten chronologisch so sortiert hinein. Und das hat es total gebracht.«

Zitat
»Alles da rein, Klappe zu, weggeräumt, in dem großen trockenen Keller hatte ich ein Riesen-Regal, und dann stellte ich diese ganzen Kisten chronologisch so sortiert hinein. Und das hat es total gebracht.«
Ding-Geschichte (»plot«)
Sophie war schon oftmals umgezogen. Der Berufseinstieg bedeutete weitere befristete Ortswechsel. Sie nahm nur einen Koffer mit, und hinterließ die meisten ihrer persönlichen Dinge in Umzugskartons am vorigen Wohnort. In einer Krise überkam sie der dringende Wunsch, all ihre Dinge zu sichten und zu sortieren. Eine große Wohnung mit trockenem Keller erwies sich als der geeignete Ort: Dort sortierte sie ein Jahr lang Dinge in Kisten verschiedener Größen. Abgeschlossenes und Unerledigtes tauchten auf, z.B. ungeöffnete Liebesbriefe, Notizen über Projektideen, deren Umsetzung Sophie nie in Angriff genommen hatte. In jeweils eine Kiste kamen die Briefe, Fotos, Musikaufnahmen und weiteren Dinge aus einer Lebensphase, Beziehung oder Beschäftigung. Außen drauf klebte Sophie ein passendes Bild. Die schwierigste Kiste wurde diejenige mit Dingen, die sie an Verrücktheitserfahrungen erinnerten, an besondere Botschaften und Energien, die Sophie damals empfing.
Zum Kontext Person
Sophie lebt heute hunderte Kilometer von diesen Kisten entfernt, mit den Dingen ihres aktuellen Lebens. Aber die trockene Aufbewahrung und die Option, die Dinge aus den Kisten vielleicht eines Tages doch noch einmal ansehen zu können, sind ihr wichtig.
Zum Kontext Forschung
Die Bedeutung des Themas »Ordnen«/»Anordnen« kam in mehreren Interviews zum Ausdruck. Das Nachdenken hierüber führte auch zum Entschluss, die Dinge in der Museums-Sammlung nicht nach einer thematischen Ordnung zu präsentieren.