Muster

Ersatzobjekt

Ersatzobjekt

Höhe:ca. 160 mm
Durchmesser:ca. 150 mm
Farbe:hellgrün
Erhaltungszustand:überwiegend gut, an den Spitzen teilweise beginnender Welkungsprozess
Material:Wasser, Eiweiß, Kohlenhydrate, Ballast- und Mineralstoffe
Handlungszeitraum:seit der Kindheit
Stiftung:2. Quartal 2021
Inventarnummer:21B02

Muster

Ersatzobjekt

»Also wenn die Muster nach vorne treten, dann weiß ich, hey, also jetzt ist irgendwie eine besonders belastende Situation, musst mal ein bisschen ruhiger machen oder so, musst dich mal ausruhen.«

Zitat
»Also wenn die Muster nach vorne treten, dann weiß ich, hey, also jetzt ist irgendwie eine besonders belastende Situation, musst mal ein bisschen ruhiger machen oder so, musst dich mal ausruhen.«
Ding-Geschichte (»plot«)
In Krisen hat Tim eine große Aufmerksamkeit für Muster. Es ist dann, als scanne er die Umgebung nach Mustern ab. Das können Tapeten sein, bedruckte Einkaufstauschen, die Anordnung der Waren in Supermärkten, die Fliesen auf dem Fußboden, die Oberfläche von Stoffen oder auch die Äste von Bäumen und die Gestalt von Wolken. Das ist anstrengend. Manchmal vermittelt es auch bedrohliche Stimmung, etwa, wenn die Muster sich zu grimmigen Gesichtern anordnen. Zuweilen ist die Wahrnehmung von Mustern so intensiv, dass Tim irgendeinen Punkt anschauen muss, der sich nicht verändert. Das Interesse an Mustern kann aber auch Entdeckerlust und Forschergeist anspornen.
Zum Kontext Person
Tim erklärt sich seine Aufmerksamkeit für Muster damit, dass er als Kind sehr viel allein war. Dann hat er sich gerne damit beschäftigt, Dinge und die Umgebung genau anzuschauen.
Zum Kontext Forschung
Die Beschäftigung mit Mustern ist ein wiederkehrendes Thema verschiedener Interviews. Dieser Plot steht insofern auch stellvertretend für andere. Für die Interviewerin eröffnete sich damit eine spannende Einsicht: Immerhin wäre die Welt ohne ordnende Muster unerträglich und unbegreiflich. Die kritische Beschäftigung mit Mustern in Krisen bedeutet vielleicht eine größere Nähe zur ›Wirklichkeit‹ als Ordnungen für selbstverständlich zu nehmen. Das ist eigentlich das Gegenteil von dem, was psychiatrische Zuschreibungn über Verrücktheit sagen.