Phurba – Ritualdolch

authentisches Objekt

authentisches Objekt

Name: Phurba / Hülle der Phurba
Länge: 195 mm / 265 mm
Breite: 40 mm / 80 mm
Gewicht:667 g / 270 g
Farbe:braun-bronzefarbend, an abgeriebenen Stellen heller
Erhaltungszustand:gut, keine Schäden /  gut, Schließstift fehlt
Material:Eisen-Bronzegemisch
Entstehungszeitraum:vor ca. 100 Jahren
Handlungszeitraum:Juni 2016
Herkunft:Nepal
Stiftung:1. Quartal 2020
Inventarnummer:20A09

Phurba – Ritualdolch

authentisches Objekt

»Und so gesehen ist diese ganze Erfahrung, die ich in dieser Reduktionsphase gemacht habe, für mich symbolisch dort mit hineingewandert in diese Weisheit, die geschützt wird von den drei tibetanischen Schutzmasken. Es hat mir geholfen, das irgendwie loszubringen; es einerseits auf Papier zu bannen, aber auch sagen zu können, es ist noch woanders aufgehoben. Ja. Und es muss nicht mehr in mir drinnen sein.«

Zitat
»Und so gesehen ist diese ganze Erfahrung, die ich in dieser Reduktionsphase gemacht habe, für mich symbolisch dort mit hineingewandert in diese Weisheit, die geschützt wird von den drei tibetanischen Schutzmasken. Es hat mir geholfen, das irgendwie loszubringen; es einerseits auf Papier zu bannen, aber auch sagen zu können, es ist noch woanders aufgehoben. Ja. Und es muss nicht mehr in mir drinnen sein.«
Ding-Geschichte (»plot«)
Jonas hatte 10 Jahre »Drehtürpsychiatrie« hinter sich: Zwangseinweisungen, stationärer Aufenthalte und Entlassung folgten auf einander. Schließlich fand er mit Psychotherapie mehr Stabilität und Unterstützung beim Reduzieren der Psychopharmaka. Als er wieder verrückt wurde, blieb er in Kontakt mit seinem Therapeuten und hielt sein besonderes Erleben schriftlich fest. Einige Jahre später begann er, diese umfangreichen Notizen zu sortieren und mit dem Computer abzuschreiben. Zu dieser Zeit begleitete Jonas zufällig einen Freund in einen Esoterik-Laden. Dort beeindruckte ihn eine Phurba. Er dachte, dass er einen rituellen Gegenstand, mit dem mensch Leid loslassen kann, gut brauchen könnte. Er hatte sogar das Gefühl, dass Wissen der Vorbesitzer in der Phurba gespeichert wahrnehmen zu können. Er wollte aber kein Geld ausgeben. Als er Zuhause wieder über seinen Notizen saß, sie in Schnipsel zerschnitt und um eine Ordnung rang, beschloss er, die Phurba doch zu kaufen. In den folgenden Jahren trug er ihn immer bei sich, allerdings ohne Schatulle, damit das Scheppern keine Aufmerksamkeit erregte.
Zum Kontext Person
Jonas hat sich inzwischen überlegt, dass die Phurba bald wieder den Besitzer oder die Besitzerin wechseln und kann andere Erfahrungen aufnehmen kann.
Zum Kontext Forschung
Die Phurba gehört derzeit zum Bestand der materiellen Sammlung des Museums Anderer Dinge.
Objektbeschreibung
Ritualdolch des Bön-Buddhismus, mit 3 Schneiden gegen die 3 Geistesgifte (Gier, Hass und – je nach Tradition Unwissenheit oder Anhaftung) und 3 Gesichtern, die für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft stehen und als grimmige Schutzmasken gegen Unbefugte gestaltet sind. Am Schaft befindet sich eine Schlange, die mit Gesundheit verbunden wird, ähnlich dem Äskulap-Stab in der westlichen Tradition. Eine Schatulle, in die der Dolch hineingelegt werden kann, gehört dazu.