Phurba – Ritualdolch
authentisches Objekt
»Und so gesehen ist diese ganze Erfahrung, die ich in dieser Reduktionsphase gemacht habe, für mich symbolisch dort mit hineingewandert in diese Weisheit, die geschützt wird von den drei tibetanischen Schutzmasken. Es hat mir geholfen, das irgendwie loszubringen; es einerseits auf Papier zu bannen, aber auch sagen zu können, es ist noch woanders aufgehoben. Ja. Und es muss nicht mehr in mir drinnen sein.«
- Zitat
- »Und so gesehen ist diese ganze Erfahrung, die ich in dieser Reduktionsphase gemacht habe, für mich symbolisch dort mit hineingewandert in diese Weisheit, die geschützt wird von den drei tibetanischen Schutzmasken. Es hat mir geholfen, das irgendwie loszubringen; es einerseits auf Papier zu bannen, aber auch sagen zu können, es ist noch woanders aufgehoben. Ja. Und es muss nicht mehr in mir drinnen sein.«
- Ding-Geschichte (»plot«)
- Sophie hatte 10 Jahre »Drehtürpsychiatrie« hinter sich: Zwangseinweisungen, stationärer Aufenthalte und Entlassung folgten auf einander. Schließlich fand sie mit Psychotherapie mehr Stabilität und Unterstützung beim Reduzieren der Psychopharmaka. Als sie wieder verrückt wurde, blieb sie in Kontakt mit ihrem Therapeuten und hielt ihr besonderes Erleben schriftlich fest. Einige Jahre später begann sie, diese umfangreichen Notizen zu sortieren und mit dem Computer abzuschreiben. Zu dieser Zeit begleitete Sophie zufällig einen Freund in einen Esoterik-Laden. Dort beeindruckte sie eine Phurba. Sie dachte, dass sie einen rituellen Gegenstand, mit dem mensch Leid loslassen kann, gut brauchen könnte. Sie hatte sogar das Gefühl, dass Wissen der Vorbesitzer in der Phurba gespeichert wahrnehmen zu können. Sie wollte aber kein Geld ausgeben. Als sie Zuhause wieder über ihren Notizen saß, sie in Schnipsel zerschnitt und um eine Ordnung rang, beschloss sie, die Phurba doch zu kaufen. In den folgenden Jahren trug sie sie immer bei sich, allerdings ohne Schatulle, damit das Scheppern keine Aufmerksamkeit erregte.
- Zum Kontext Person
- Sophie hat sich inzwischen überlegt, dass die Phurba bald wieder den Besitzer oder die Besitzerin wechseln und kann andere Erfahrungen aufnehmen kann.
- Zum Kontext Forschung
- Die Phurba gehört derzeit zum Bestand der materiellen Sammlung des Museums Anderer Dinge.
- Objektbeschreibung
- Ritualdolch des Bön-Buddhismus, mit 3 Schneiden gegen die 3 Geistesgifte (Gier, Hass und – je nach Tradition Unwissenheit oder Anhaftung) und 3 Gesichtern, die für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft stehen und als grimmige Schutzmasken gegen Unbefugte gestaltet sind. Am Schaft befindet sich eine Schlange, die mit Gesundheit verbunden wird, ähnlich dem Äskulap-Stab in der westlichen Tradition. Eine Schatulle, in die der Dolch hineingelegt werden kann, gehört dazu.