Anstaltskleidung
authentisches Objekt
»Ich habe die dann teilweise zu Fasching angezogen, als Verkleidung und bin dann halt als Verrückter gegangen.«
- Zitat
- »Ich habe die dann teilweise zu Fasching angezogen, als Verkleidung und bin dann halt als Verrückter gegangen.«
- Ding-Geschichte (»plot«)
- Lara wurde in eine große Klinik eingeliefert, ohne Wechselkleidung. Sie erhielt dort vorläufig eine Art Anstaltskleidung: blaues Hemd und grüne Hose aus leichtem Stoff. Später brachten ihr Eltern ihr eigene Kleidung vorbei. Die »Anstaltskleidung« steckt sie jedoch ein, als eine Art Souvenir, zumal sie wusste, dass diese Klinik bald geschlossen würde. Nach ihrer Entlassung ging sie zu einer Faschingsparty in einer Einrichtung der ambulanten Psychiatrie, mit eben dieser »Anstaltskleidung«. Die anderen Gäste erkannten sie aus eigener Erfahrung.
- Zum Kontext Person
- Lara verwendet als Selbstbezeichnung die Begriffe krisenerfahren, Expert*in aus Erfahrung; aber im Gesprächsfluss auch Lara und psychisch krank. Sie lehnt diese Begriffe zwar eigentlich ab, allerdings findet sie sie auch nützlich, »um leichter sprechen zu können.«
- Zum Kontext Forschung
- Das Thema »Aus der Psychiatrie geklaute Dinge« war eine der Initial-Zündungen für das Projekt insgesamt. Tatsächlich kamen mehrere Ding-Geschichten geklauter Objekte zur Sprache. Auf verschiedene Weise spielte dabei immer auch Selbstbehauptung eine Rolle.