Puppe mit Kleidung

authentisches Objekt

authentisches Objekt

Länge:430 mm
Breite:170 mm
Tiefe:60 mm
Gewicht:109 g
Erhaltungszustand:sehr gut
Material:Wolle, Jeansstoff, Füllwatte
Handlungszeitraum:2010er Jahre
Herkunft:selbstgemacht
Stiftung:4. Quartal 2019
Inventarnummer:19D07

Puppe mit Kleidung

authentisches Objekt

»Ich brauchte irgendwas, um mir klarzumachen, dass, egal, was ist, es diesen Menschen gibt, der verstanden hat, was los ist, und der weiß, wie Hilfe geht.«

Zitat
»Ich brauchte irgendwas, um mir klarzumachen, dass, egal, was ist, es diesen Menschen gibt, der verstanden hat, was los ist, und der weiß, wie Hilfe geht.«
Ding-Geschichte (»plot«)
Langjähriges unklares seelisches Leiden führte Hannah in eine Klinik, die verschiedene Therapie-Angebote machte. Dort eröffnete sich für Hannah eine neue Sicht auf ihr Leben: Ihr Leiden wurde als Folge früher und massiver Gewalterfahrungen verstehbar. Diese Erkenntnis war ein inneres Erdbeben. Eine Therapeutin schien zu verstehen, was mit Hannah los war. Sie sagte ihr zu, sie durch alles Folgende hindurch zu begleiten. Bevor Hannah die Klinik verließ, strickte sie eine Puppe, die in Gestalt, Kleidung, Accessoires und Haarfarbe dieser Therapeutin glich. Die Puppe saß für viele Jahre bei Hannah auf dem Nachtisch und begleitete sie auch auf Reisen. Immer, wenn Hannah daran zweifelte, dass es ihr jemals bessergehen würde, erinnerte die Puppe sie an die Zusage von Unterstützung und die Aussicht auf Verbesserung.
Zum Kontext Person
»Ich habe auch Steine oder andere Dinge als Symbole für etwas. Aber dieses war etwas Besonderes. Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass das eine Puppe ist. Sozusagen, dass auch jüngere Teile in mir da eine Möglichkeit für sich gesehen haben.«
Zum Kontext Forschung
Beim ersten Kontakt mit der Interviewerin sagte Hannah , dass sie von etwas erzählen könnte, das sie eigentlich niemals als Ding bezeichnen würde. Aber gerade deshalb sei es auch spannend, unter dem Blickwinkel des Forschungsprojekts darüber zu sprechen.