Rollator

authentisches Objekt

authentisches Objekt

Name: »TOPRO Modell: Olympos Medium«
Höhe:950 mm
Breite:705 mm
Tiefe:750 mm
Gewicht:8900 g
Farbe:Dunkelgrau, an den Griffen: 4 farbige Bänder
Erhaltungszustand:gut
Material:Kunststoff, Aluminium
Entstehungszeitraum:vor 2002
Handlungszeitraum:2006
Stiftung:3. Quartal 2019
Inventarnummer:19C08

Rollator

authentisches Objekt

»Also, ich kann ohne Rollator gehen und das wäre gesund, ich wäre viel aufrechter. Aber wenn ich mit dem Rollator über die Straßen gehe, dann sind die Autofahrer vorsichtiger, die haben ja Angst um ihre Autos, Kratzer und so. Und man sieht auch, dass ich irgendwas habe, denn ohne den Rollator torkele ich schon einigermaßen. Und dann habe ich schon erlebt an der Bushaltestelle zu hören: ›Mittags um 12 Uhr schon besoffen!‹ Aber am Rollator sehen die: ›Aha, das ist also ernst zu nehmen.‹«

Zitat
»Also, ich kann ohne Rollator gehen und das wäre gesund, ich wäre viel aufrechter. Aber wenn ich mit dem Rollator über die Straßen gehe, dann sind die Autofahrer vorsichtiger, die haben ja Angst um ihre Autos, Kratzer und so. Und man sieht auch, dass ich irgendwas habe, denn ohne den Rollator torkele ich schon einigermaßen. Und dann habe ich schon erlebt an der Bushaltestelle zu hören: ›Mittags um 12 Uhr schon besoffen!‹ Aber am Rollator sehen die: ›Aha, das ist also ernst zu nehmen.‹«
Ding-Geschichte (»plot«)
Luca ist seit einem Unfall Rollator-Nutzerin. Ens hat eine hohe Zuzahlung an die Krankenkasse geleistet, um ein sehr gutes Modell zu bekommen, den »Jaguar unter den Rollatoren«. Er ist sehr wichtig im Alltag: Er dient als Gehilfe, aber auch Schutz, denn ohne Rollator wird Luca zuweilen angepöbelt. Der Rollator ist aber auch Packesel, mit dem Luca Wasserflaschen, Taschen und wenn nötig Gepäck ens an Rückenproblemen leidenden Partners transportiert. Ens hat ens mit bunten Bändern und Aufklebern »verschönert«.
Zum Kontext Person
Luca achtet bei dem Rollator wie bei allen Dingen des Alltags auch aufs Aussehen: »Ich habe hier Strippen angebracht, damit es einfach ein bisschen aufgemotzter wird, dann habe ich auch noch etwas draufgeklebt auf Flächen, die ansonsten sinnlos sind, das macht es schöner, nicht nur für mich, sondern, ich glaube, auch für andere.«
Zum Kontext Forschung
Die Interviewerin war erschüttert, als ens Luca bei einem Spaziergang fragte, seit wann diese denn Rollator-Nutzer*in sei und die Antwort erhielt: »Wusstest Du nicht, dass ich aus dem Fenster gesprungen bin?«. Im Zuge des Projekts zu erfahren, mit wieviel Entschlossenheit und Power Luca seither ens Überleben erringt und ens Leben kreativ gestaltet, lehrte ens einen Perspektivwechsel von Mitleid hin großem Respekt.